Reisebüro-Kette RSO-Service-Insel hat eine Bonuscard entwickelt
Diskussionen und das Feilschen um Rabatte sind Carsten Seelmeyer seit Langem ein Dorn im Auge. „Immer mal wieder fragen Kunden nach zwei, drei oder fünf Prozent Preis-Nachlass. Das unterbinden wir stets, arbeiten hingegen mit dem Pfund der Servicequalität und neuen Kundenbindungsideen“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter der RSO-Service-Insel GmbH mit Hauptsitz im hessischen Haiger. Zum Unternehmen gehören derzeit 25 stationäre und fünf mobile Reisebüros, zwei weitere stoßen Anfang des neuen Jahres zur familiengeführten Kette hinzu, die Großes vorhat. Um diesem Rabatt-Problem zu begegnen, wurde eine Bonuscard entwickelt, die an Kunden ausgegeben wird, die Reisen ab einem Wert von 1.500 Euro buchen. Diese Karte bietet verschiedene Vorteile, wie beispielsweise einen kostenfreien Online-Check-in, für den die RSO-Reiseexperten normalerweise eine Servicegebühr von 25 Euro erheben.
Partnerschaft mit Holiday Extras
Abhängig vom Wert der Buchung gibt es zusätzliche Prämien, wie etwa einen 50-Euro-Gutschein für ein Restaurant in der Stadt, in der das jeweilige Reisebüro ansässig ist. „Wir möchten, dass der Kunde sich bei einem Restaurantbesuch schon auf seinen Urlaub einstimmen kann – ganz nach dem Motto: ‚Urlaub beginnt bereits zu Hause‘“, erklärt Touristik-Manager Carsten Seelmeyer. Für besonders hochwertige Buchungen wird darüber hinaus ein Aufenthalt in einer Flughafen-Lounge angeboten. Zu diesem Zweck hat Seelmeyer eine Partnerschaft mit Holiday Extras geschlossen. „Wir sind sehr froh über diese Kooperation, denn so können wir unseren Kunden einen echten Mehrwert bieten und ihnen unsere Wertschätzung zeigen“, betont der Geschäftsführer und fügt hinzu, dass sogar nun Lounges angeboten werden, die bislang nicht im regulären Verkauf verfügbar waren. Zusätzliche Kooperationen mit weiteren Partnern
schließt Seelmeyer nicht aus. „Aber eins nach dem anderen. Jetzt starten wir erst einmal mit dem Projekt und schauen, wie es anläuft.“ Die Frage, ob die Bonuscard eine indirekte Form von Rabatten sei, verneint Seelmeyer entschieden: „Wir bieten dem Kunden ja kein Geld, sondern zusätzliche Leistungen durch Kooperationen.“
Eine Win-Win-Situation
Das Projekt stellt laut dem Manager eine Win-Win-Situation dar: Zum einen bindet es Kunden und die Büros heben sich von anderen ab. Zum anderen wird der Fokus verstärkt auf Zusatzgeschäfte gelegt. „Darüber hinaus sind unsere Reiseexperten angehalten, ihr Midoffice-System zu pflegen, da die Bonuscard einen Teil der Buchungsplattform und
Steuerung darstellt.“ An der Datenpflege hapere es in einigen Büros noch, was sich ändern müsse. „Kundendaten sind der große Schatz eines jeden Reisebüros“, betont Seelmeyer. Obwohl Bonuskarten keine neue Erfindung sind, zeigt sich Seelmeyer von deren Erfolg überzeugt. Er verweist auf die Inflation, die Wirtschaftskrise und die Unsicherheit, wie diese die Touristikbranche beeinflussen könnten. „Wir müssen wachsam bleiben und uns bewegen, damit der stationäre Vertrieb weiterhin erfolgreich bleibt.“ Die Einführung der Bonuscard wurde den Kunden per Mail angekündigt. Ab Januar wird die Karte bei entsprechenden Buchungen durch die Mitarbeiter verteilt. Mehr zum Thema Reisebüro-Ketten und Kooperationen finden Sie ab Seite 40. Infos zu RSO gibt es unter rso-reisen.com.
Ute Fiedler
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